Dauerwelle imitiert den Effekt natürlicher Locken
Die Dauerwelle beschreibt die Verwandlung von glatten Haaren in gewellte bzw. gelockte Haare mit Hilfe von Hitze oder chemischen Komponenten. Vom 19. bis ins erste Drittel des 20. Jahrhundert wurden künstliche Locken ausschließlich unter Zuhilfenahme von extremer Hitze haltbar gemacht wurden. Die chemische Dauerwelle kam erstmals in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts auf. Zur Anwendung kamen Schwefelsalze, sogenannte Sulfite. Mit diesen konnten die Disulfidbrücken, die den Haaren ihre Form verleihen, aufgespalten werden. So ließen sich die Haare mit Wicklern in Lockenform bringen. Im Anschluss hat die Wärme der Trockenhauben die Disulfidbrücken wieder geschlossen. Das klingt schon sehr nach dem, wie auch moderne Dauerwellen gelegt werden.
Seit den 40er Jahren gab es dann eine etwas schonendere Methode, die sich bis heute gehalten hat. Hierzu wird das Keratin im Haar nur aufgeweicht, um es neu zu formen. Die zuvor unter Anwendung aggressiver Mittel aufgebrochenen Disulfidbrücken werden nun nur noch für die Dauer der Lockenformung reduziert. Alles im Allem ist diese Art der Dauerwelle (auch Kaltwelle genannt) ein wenig schonender für das Haar, wenngleich der gesamte Prozess natürlich dennoch ziemlich strapaziös ist für Haare. Nicht zuletzt auch deshalb, weil mitunter auch Wasserstoffperoxid zum Einsatz kommt, um die Disulfidbrücken wiederherzustellen. Das ist für die anhaltende Lockenfrisur unerlässlich, weil diese das Haar in der – nun neuen – Form halten.
Nach den 70er und 80er Jahren ist die Dauerwelle etwas in Verruf geraten. Allerdings sind sie heute durchaus wieder üblich, um glatte Haare zu stylen. Moderne Dauerwellen werden individueller, typgerechter und natürlicher gewickelt. So entstehen Dauerwellen, die von echten Locken kaum noch unterschieden werden können. Eine Dauerwelle kann bis zu 6 Monaten halten und wächst in der Regel ganz natürlich und harmonisch mit der eigenen Haarstruktur heraus.
Moderne Dauerwellen können bei nahezu allen glatten Haartypen realisiert werden. Wer aber stark beanspruchtes Haar hat (zum Beispiel durch Blondierung, Coloration oder Hitzeschäden), sollte sich unbedingt an einen Fachmann wenden und nicht auf DIY-Kits für den Hausgebrauch zurückgreifen. Selbst natürlich gewelltes Haar kann mit der heutigen Methode für Dauerwellen entkräuselt und besser definiert werden.