Haarbürsten zum lange Haare Pflegen

Nicht jedes Haar ist mit der gleichen Bürste zu pflegen. Hier gibt es massive Unterschiede.
Kräftiges oder lockiges Haar hat selbstverständlich andere Ansprüche an eine Haarbürste, als z.B. feines, glattes Haar.

Auch muss bedacht werden, wozu die Haarbürste dienen soll – Zum Fönen oder Stylen? Wollt Ihr mehr Volumen? Oder den Pony kämmen?

Wir möchten Euch dafür hier gerne die verschiedenen Arten von Haarbürsten und deren Einsatzzwecke vorstellen.
Am Ende gibt es dann noch einige Tipps zur Reinigung und Pflege der verschiedenen Haarbürsten.

Die Detangler

Sanftes und schnelles Entwirren

Detangler sind "Haar-Entwirrer".  Die meist mit unterschiedlich langen Kunststoffborsten ausgestatteten Haarbürsten liegen einfach in der Hand und entwirren und entknoten die Haare auf schnelle und sanfte Weise. Deshalb sind sie vor allem für lange Haare eine Wohltat.

Die ergonomische Form und die weichen, flexiblen Kunststoffborsten sorgen oft auch zusätzlich noch für eine entspannende und vitalisierende Kopfmassage.
Zum Einsatz kommen die Detangler am besten gleich frisch nach dem Waschen der Haare, egal ob glatt oder lockig.

Beispiele für Detangler sind z.B. der Tangle-Teezer und der ikoo brush, welche wir Euch ebenfalls auf unseren Seiten vorstellen.

Die Paddle Brushes

Superschnelles Fönen

Paddle Brush Bürsten sind flache, meist oval oder rechteckig geformte Haarbürsten mit Kunststoffborsten.
Da die Borsten relativ weit auseinander angebracht sind, eignet sich die Paddle Brush Bürste vor allem dazu, durch langes und kräftiges, oder lockiges Haar zu gleiten.

Der beste Einsatzzweck ist das Fönen der Haare:
Dadurch, dass die Paddle Brush Haarbürste eine große Oberfläche bietet, lassen sich mit ihr sehr viele Haare auf einmal zusammen halten und somit das gesamte Haar viel schneller Fönen, als mit kleineren Bürsten.

Für das Stylen der Haare und um Schwung in die Haarspitzen oder Volumen in das Haar zu bringen, ist eine Paddle Brush Haarbürste aber nicht wirklich gut geeignet. Sie kann die Haare nicht so gut greifen, da die Haare ja eher durch dieBorsten mit großen Abständen gleiten.
Zum Stylen und Formen der Haare, sollte man daher eher auf eine Rundbürste zurückgreifen.

Die Volumen- oder Rundbürste

Fönen und stylen für großes Volumen

Dadurch, dass der Kopf der Rundbürste komplett mit Löchern durchsetzt und innen hohl ist, kann die Luft beim Fönen über die Haare durch die Bürste ziehen.
Zum Einen geht das Fönen dadurch viel schneller, zum Anderen könnt Ihr dadurch viel Volumen, Schwung und Spannung in das Haar bekommen.
Die Haare werden dafür am besten in systematisch in einzelne Strähnen aufgeteilt und um den Kopf der Rundbürste gelegt.

Lasst Euch beim Fönen und Stylen mit der Rundbürste auf jeden Fall viel Zeit. Agiert Ihr zu schnell, können sich die Haare sehr schnell in der Rundbürste verfangen.

Beim Kauf einer Rundbürste, solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass die Bürste keine Plastik oder Kunstoffborsten, sondern Wildschweinborsten besitzt.
Wildschweinborsten greifen und halten das Haar viel besser als Kunststoffborsten, durch die die Haare eher durchgleiten.
Weiterhin reinigen  Wildschweinborsten das Haar schon beim Kämmen von Schmutz und Talg.

Um beim Fönen und Stylen mit der Rundbürste schneller zu sein, könnt Ihr Euch eine zweite Bürste besorgen.
Dreht dann mit der ersten Bürste die erste Strähne ein und trocknet diese. Seid Ihr damit fertig, dreht mit der zweiten Bürste eine weitere Strähne ein und lasst die erste Strähne eingewickelt.
Ihr könnt dann die zweite Strähne bearbeiten und die erste kühlt schön aus. Das gibt dem Haar mehr Schwung.
Dreht dann mit der ersten Bürste eine neue Strähne ein, arbeitet an der zweiten weiter und macht so immer im Wechsel weiter, bis das Haar komplett trocken ist.

Die Skelettbürste

Allrounder zum Kämmen, Fönen und Stylen

Durch Ihre weit auseinander stehenden Borsten und dem luftdurchlässigen Kopf, eignet sich die Skelettbürste bestens zum Fönen von luftigem und feinem Haar.
Die Skelettbürste hat meist Kunststoffborsten, welche an deren Enden durch kleine Kugeln abgeschlossen werden. Dadurch sind sie besonders sanft zur Kopfhaut und ermöglichen, wie z.B. die Detangler, ein einfaches Entwirren von Haaren.

Doch die Skelettbürste kann noch mehr!

• Kämmt man mit der Skelettbürste gegen den Strich, erhält man schnell ein tolles Volumen. 
• Arbeitet man mit der Bürste am Haaransatz, erhält man einen tollen Push-Up Effekt.
• Die Bürste ist sanft zu Locken und Dauerwellen. Denn durch die weit auseinander stehenden Borsten verhakt sich die Bürste nicht so schnell.
• Durch die hohe Luftdurchlässigkeit beim Fönen, eignet sich die Skelettbürste hervorragend zu Stylen und Frisieren des Haaransatzes und des Ponys.

Die Skelettbürste ist also ein echten Allrounder, der noch dazu super einfach zu pflegen ist. 
Da sie meist komplett aus Kunststoff besteht, ist sie besonders langlebig und robust und einfach zu reinigen.

Die Ionen-Bürste

Kampf der Elektrostatik

Ionenbürsten haben einen in der Bürste enthaltenen Ionengenerator.
Dieser Ionengenerator erzeugt negativ geladene Teilchen, die die positive Ladung der Haare neutralisieren sollen.
So werden dann z.B. elektrostatisch aufgeladene, "fliegende" Haare wieder neutralisiert und sollen sich danach auch weniger stark aufladen.

Das "Fliegen" der Haare beobachtet man häufig bei dünnerem Haar.
Aber auch dickes Haar kann stellenweise elektrostatisch aufgeladen sein und sich vom Kopf weg in alle Richtungen bewegen.

Ionenbürsten sollen für sofortigen Glanz und Geschmeidigkeit sorgen und Haarbruch verhindern.

Beim Kauf nicht vergessen: Damit die Ionen Bürste funktioniert, benötigt sie z.B. Batterien oder einen Akku.

Unumstritten sind die Ionenbürsten nicht. Bei manchen Anwendern scheint das Prinzip nicht zu funktionieren.
Allerdings berichten ca 65% der Anwender von guten Erfolgen.

Tipps zur Anwendung, Reinigung und Pflege

Natur- oder Plastikborsten?

Grundsätzlich sind Naturborsten erst einmal Plastik-/Kunststoffborsten vorzuziehen.
Wildschweinborsten z.B. reinigen das Haar schon beim Kämmen von Schmutz und Talg.
Überhaupt sind Naturborsten schonender im Umganz mit dem sensiblen Haar.

Denn Plastikborsten, oder auch die Bürsten selbst, können Grate oder Macken haben, die das Haar schnell schädigen.
Zum Testen, ob eine Kunststoffbürste noch in Ordnung ist, kann man diese z.B. am eigenen Arm testen. Sollte hier irgendetwas reizen – Finger weg von der Bürste und nicht in die Haare bringen!

Allerdings gibts es durchaus sinnvolle Einsatzzwecke für Plastik/Kunststoffborsten.
Wie z.b: bei der o.g. Skelettbürste, den Detanglern oder den Paddle Brushes — Geht es darum, das Haar zu entwirren, oder gut durchgleiten zu können, kommen am besten Bürsten mit Plastik/Kunststoffborsten zum Einsatz, da diese viel einfacher durch das Haar gleiten, als Naturborsten.

Wie reinige ich meine Haarbürste?

Nach jedem Gebrauch sollten die Haare, die sich in der Haarbürste verfangen haben, entfernt werden. Dies geht am einfachsten mit einem grobzinkigen Kamm.
Dies hat zum Einen den Sinn, dass die Borsten beim nächsten Kämmen frei sind, zum Anderen setzen sich so Talg und Fettreste nicht so schnell an der Haarbürste fest.
Alle zwei Wochen sollte die Haarbürste dann komplett gereinigt werden. Dazu:

• Die Borsten mit lauwarmen Wasser anfeuchten.
• Auf einen Schwamm mildes Shampoo geben und einreiben, bis es schäumt.
• Dann mit dem Schwamm die Haarbürste vorsichtig einreiben.
• Danach das Shampoo mit lauwarmem Wasser ausspülen.
• Und die Haarbürste zum Trocknen auf ein Haushalts- oder Handtuch legen. Nicht auf der Heizung trocknen, dies kann die Haarbürste beschädigen.

Täglich die Haare Bürsten bzw. Kämmen

Das tägliche Bürsten oder Kämmen hat gleich mehrere Vorteile:
Die Kopfhaut wird massiert. Neben dem Wohlfühleffekt für Euch selbst, regt das massieren der Kopfhaut die Durchblutung an. Dadurch werden die Haarwurzeln besser mit Nährstoffen versorgt, was den Haarwuchs begünstigt.

Weiterhin verteilen sich Talg und Fett der Kopfhaut über das gesamte Haar, was es mit einer schützenden Schicht überzieht und somit das Haar zusätzlich schützt.

Zu oft und zu lange sollten die Haare so aber auch wieder nicht gekämmt werden, weil es sonst zu einer erhöhten Talg-/Fettproduktion kommen kann, was dann zu fettigem Haar führt.
Auch kann es sein, dass bei zu häufigem Bürsten die Spitzen abbrechen, was oft bei sehr trockenem Haar passieren kann.

Haare richtig trocknen

Nach dem Waschen sollten die Haare nicht zu lange und zu heiß geföhnt werden, denn dadurch wird das Haar sehr trocken und die Wahrscheinlichkeit, dass es bricht, erhöht sich stark.
Am besten kurz anföhnen und dann an der Luft trocknen lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist, das Haar nach dem Waschen in ein Handtuch zu wickeln und so sanft und langsam trocknen lassen.

Mit dem Kämmen solltet Ihr immer warten, bis das Haar vollständig getrocknet ist, da das Haar in feuchtem Zustand weitaus empfindlicher ist.

Grundsätzlich niemals zu heiß föhnen oder wenn Glätteisen/Lockenstäbe verwendet werden, diese auf eine niedrige Temperatur einstellen. Zu heißes Föhnen oder Glätten schadet dem Haar sehr.

Weitere und noch ausführliche Tipps findet Ihr auf unserer Seite Tipps und Tricks.